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Schulbibliothek: Berta-Jourdan	Standorte: Carr / Romane	Status: Verfügbar	Rückgabedatum:

Ein Mann tötet seine gesamte Familie, zündet das gemeinsame Haus an und überlebt das Feuer. Als er erwacht ist bereits bekannt, dass sein Leben auf Lügen gebaut war. Carrère verfolgt hier die Frage, wie es zu dieser Entwicklung kommen konnte. Ein Blick in den Abgrund der menschlichen Psyche.

Neunzehn Jahre nach Erscheinen wird Carrères Tatsachenbericht hier von Claudia Hamm mustergültig übersetzt (zuletzt von derselben Übersetzerin "Ein russischer Roman", ID-B 22/17 und "Alles ist wahr", ID-A 21/14). Ein wahrer Fall liegt zugrunde: Jean-Claude Romand tötet seine Frau, seine Kinder und seine Eltern und zündet am Ende sein Haus an. Er überlebt das Feuer. Als er aus dem Koma erwacht ist bereits öffentlich geworden, dass sein gesamtes Leben eine Lüge war. Romand hat sein Medizinstudium nie beendet, hat nie als Arzt bei der WHO gearbeitet und von ergaunertem Geld gelebt, ohne das jemand etwas von dem Schwindel bemerkt hätte. Carrère, als er von dem Fall hört, hat die Absicht einen Roman zu schreiben und schreibt am Ende einen Bericht aus der Ich-Perspektive, aus der Sicht Emmanuel Carrères, der seine Fakten aus Briefen mit dem Angeklagten und aus den Prozesstagen hat. So entsteht ein bewegender Bericht, der den Leser in die Abgründe der menschlichen Psyche blicken lässt. Carrère formuliert auf den Punkt. Ein meisterhaftes Werk, meisterhaft übersetzt, das in keiner Bibliothek fehlen sollte.